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NRZ, 04.02.2011

Leserbriefe ...

von Manfred de Haan, Donsbrüggen

Kosmetik für die Schokoladenseite

Leserbrief zum NRZ-Gespräch mit dem CDU-Stadtverbandsvorsitzenden, Herrn Cosar, veröffentlicht am 2. Februar 2011:

„Danke", Herr Cosar, für Ihre deutlichen Worte. Jetzt sollte es endlich allen Leuten unmissverständlich klar sein: Mit der geplanten Querspange soll einzig und allein der angeblich schönste Eingang von Kleve entlastet werden, weil diese „Schokoladenseite" zu sehr mit Lkw-Verkehr belastet sei.

Dabei haben Gutachten und Verkehrszählungen ergeben, dass die geplante Querspange für die Tiergartenstraße keinerlei Entlastung bringt. Es geht also nicht um die Menschen in Rindern, Donsbrüggen und Nütterden, sondern allein darum, den nach Cosars Worten schönsten Eingang von Kieve noch schöner zu machen.

Vor den Menschen und ihrer Gesundheit kommt die Kosmetik für Kleves Schokoladenseite. Dafür kann dann auch ruhig der Naturschutz auf der Strecke bleiben und dass es sich bei dem Bereich der geplanten Querspange um ein Kultur-Denkmal von europäischem Rang handelt, auch dies ist nebensächlich. Die Gesundheit und das Wohl der Menschen ist wie schon bemerkt sowieso nachrangig. Der Arroganz der Verantwortlichen der Stadt Kleve kann man nur noch mit Sarkasmus begegnen.

Offensichtlich ist es erforderlich, alle Stadtverordneten in Kleve daran zu erinnern, dass sie auf das Wohl der Stadt und ihrer Bürger vereidigt worden sind und dass zu diesen Bürgern auch die Einwohner von Rindern und Donsbrüggen gehören.

von Michael Zumbrägel, Kleve-Rindern

Gruft kaum entlastet

Es wird spannend in Kleve!

.....ob.die Verwaltung sich traut, gegen den erklärten Willen großer Teile der Bevölkerung eine Straße zu bauen, die uns zudem nichts bringt.

Aus dem Verkehrsgutachten zur B-Plan/FNP-Änderung geht eindeutig hervor, dass die Querspange die Gruft eben nicht signifikant entlastet. Dort wird es sich - mit oder ohne Spange - weiter stauen, weil der Verkehr „oben" nicht abfließen kann. Die Zahl derer, die wegen der Spange am Hotel Cleve nicht über die Gruft sondern über den Klever Ring in die Oberstadt fahren, wird verschwindend gering sein. Dies sagt das Verkehrsgutachten von Straßen NRW, nicht die Bürgerinitiative. Dieselben Erkenntnisse gewann auch der Arbeitskreis „Verkehr" der Bürgerinitiative, der sich eine ganze Woche vor Ort die Verkehrssituation zu Stoßzeiten angeschaut hat. Mehr zu den Ergebnissen der Zählung gibt es am Freitagabend ab 19 Uhr in der Begegnungsstätte Kindern.

Die Lebensqualität einiger weniger Bürger im Bereich Forstgarten steigt auf Kosten der Lebensqualität Hunderter Mitbürger in Rindern und in der Spyckstraße. Das konterkariert jedwede Verkehrsplanung zur Minimierung von Belastungen für das „Schutzgut Mensch". Der Verweis von Herrn Cosar auf die „Schokoladenseite" und deren erforderliche Entlastung stellt eine Missachtung der von der geplanten Straßenführung betroffenen Anwohner dar. Zählt das Schutzgut „Forstgarten" und „Museum" mehr als Hunderte von Bürgern in Rindern und Donsbrüggen?

Ob die Mehrheit die Spange wirklich will, wird sich daher zeigen. Insbesondere dann, wenn nachgewiesen wird, dass der Planungsansatz „die Spange entlastet die Kreuzung Gruft / Tiergartenstraße" nicht haltbar ist. Diesen Beweis wird die Bürgerinitiative in aller Sachlichkeit führen, die Fakten sind erdrückend. Dies, da schlichtweg mit Untersuchungen gearbeitet wird, die der Stadtverwaltung auch vorliegen!!!

Wie spannend es in Kleve zu diesem Thema wird, hat die CDU selbst in der Hand.